Sandro Pertini

italienischer Politiker; Sozialistische Partei (PSI); Staatspräsident 1978-1985; Präsident der Abgeordnetenkammer 1968-1976; gehörte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zur Spitze der italienischen Widerstandsbewegung

* 25. September 1896 Stella bei Savona

† 24. Februar 1990 Rom

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 17/1990

vom 16. April 1990 (gi)

Herkunft

Allessandro Pertini wurde in einem kleinen Ort bei Savona an der ligurischen Küste geboren. Seine Familie gehörte dem bäuerlichen Mittelstand an.

Ausbildung

P. absolvierte eine journalistische Ausbildung und studierte Rechtswissenschaften und Politik, war aber wegen seines frühen politischen Engagements praktisch nie als Anwalt tätig. Am Ersten Weltkrieg nahm er bei den Maschinengewehrschützen teil, zuletzt im Rang eines Leutnants.

Wirken

Bereits 1918 wurde er Mitglied der Sozialistischen Partei. Als Mussolini, einst selbst Sozialist, an die Macht kam, wurde P. einer der kompromißlosesten Kämpfer gegen die faschistische Diktatur. 1925 wurde er zum erstenmal verurteilt, weil er in Savona nach der Ermordung des sozialistischen Generalsekretärs Giacomo Matteotti ein geheimes Flugblatt verteilt hatte. 1926 floh er zusammen mit dem Sozialistenführer Turati nach Korsika und schlug sich in den folgenden Jahren als Taxiwäscher, Maurer, Elektriker, Anstreicher und Filmstatist im französischen Exil (u.a. in Nizza) durch. Vor einem französischen Gericht mußte er sich wegen des Betriebs eines geheimen Radiosenders verantworten.

1927 kehrte P. ...